In einem früheren Artikel haben wir bereits die Unterschiede zwischen Walnut und Wild Oat besprochen; beide haben Lebensambitionen, aber während Walnut ihren Idealen folgt, muss Wild Oat sie erst noch entdecken.
Walnut ist auch in anderer Hinsicht ein interessantes Heilmittel, da es vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bietet.
In seiner Veröffentlichung „Die zwölf Heiler und andere Heilmittel“ beschreibt Dr. Bach es als das Heilmittel, das:
„Für diejenigen, die klare Ideale und Ambitionen im Leben haben und diese verwirklichen, aber in seltenen Fällen versucht sind, sich durch den Enthusiasmus, die Überzeugungen oder die starken Meinungen anderer von ihren eigenen Ideen, Zielen und ihrer Arbeit abbringen zu lassen.“
Das Mittel verleiht Beständigkeit und Schutz vor äußeren Einflüssen.“
Walnut ist also für diejenigen angedacht, die ihr Leben entschlossen und konzentriert auf einen bestimmten Weg lenken, sich aber möglicherweise von den Kommentaren und Meinungen anderer ablenken lassen – oder sich davon überzeugen lassen, dass „das Gras auf der anderen Seite des Hügels immer grüner ist“. So wie ein Umleitungsschild auf einer unbekannten Straße ablenken kann, so verursacht auch Walnut durch emotionale „Ablenkung“ ein gewisses Maß an Zweifel und Unsicherheit. Das Heilmittel Walnut hilft uns also, auf den Weg zurückzufinden, auf dem wir waren, und schützt uns vor überredenden Einflüssen, die versuchen, uns abzulenken.
Im Bach-Zentrum lehren und empfehlen wir häufig, dass Walnut neben ihrer schützenden Wirkung auch in Zeiten des Wandels hilfreich sein kann. Dies kann manchmal zu Verwirrung führen, da Dr. Bach das Wort „Veränderung“ in seiner vollständigen Beschreibung nicht ausdrücklich erwähnt.
Trotzdem kann eine Veränderung der Lebensumstände störend und beunruhigend sein und kann sich nachteilig auf uns auswirken oder ungewollte Umstände schaffen, die möglicherweise nicht Teil unseres ursprünglichen Plans oder unseres gewählten Lebensweges waren und uns nun beeinflussen. Natürlich ist nicht jede Veränderung beunruhigend; manche Veränderungen im Leben sind willkommen und gewollt. Aber andere – vielleicht ein Wechsel der Schule, des Zuhauses, des Arbeitsplatzes – oder einer der besonderen Meilensteine des Lebens – können uns das Gefühl geben, uns wie „ein Fisch auf dem Trockenen“ zu fühlen und uns in Aufruhr stürzen. Wenn dies der Fall ist, ist Walnut das Mittel, das uns hilft, uns zurechtzufinden und uns wohl zu fühlen.
Dr. Bach sagt in seiner Geschichte „Der Walnussbaum“:
„Dieses Mittel, Walnut, ist das Mittel bei fortschreitenden Lebensveränderungen: Zahnen, Pubertät, Lebensumstellungen.
Dies gilt auch für die großen Entscheidungen im Leben, wie z. B. Wechsel der Religion, Berufswechsel, Wechsel des Heimatlandes.
Es ist das Heilmittel für große Veränderungen. Das Heilmittel für diejenigen, die sich entschieden haben, im Leben einen großen Schritt nach vorne zu machen. Die Entscheidung, nach vorne zu sehen, mit alten Konventionen zu brechen, alte Grenzen und Einschränkungen aufzugeben und einen neuen und besseren Weg einzuschlagen, bringt oft körperliches Leid mit sich, weil man sich von alten Bindungen, alten Assoziationen, alten Gedanken trennen muss, was auch ein gewisses Maß an Kummer hervorrufen kann.“
Obwohl dies also Dr. Bachs frühe Gedanken über Walnuss widerspiegelt, die er später zu der Beschreibung verfeinerte, die wir in „Die zwölf Heiler und andere Heilmittel“ sehen, zeigt es die Entwicklung seines Denkens und wie die beiden Ideen zusammenpassen: eine Veränderung kann beunruhigend sein und Anpassung an Veränderungen erfordert Schutz und Beständigkeit. Diese Ideen gehen Hand in Hand.
Walnut ist ein wunderbar vielseitiges Heilmittel; es hilft uns nicht nur, so zu sein, wie wir sind, und unser Leben zu leben, ohne durch unsere Umstände oder die Meinungen anderer negativ beeinflusst zu werden, es hilft uns auch, mit Veränderungen umzugehen. Dr. Bach beschrieb es als „einen großartigen Bannbrecher“ (“a great spell-breaker”), der die Bindung, die uns an vergangene Probleme fesselt, durchbricht, indem er uns hilft, sie zu lösen, indem wir sie loslassen. Nur dann können wir weitermachen und das Leben genießen, ohne im Widerspruch zu dem zu stehen, was vorher war.
Judy Ramsell Howard
deutsche Übersetzung: Dagmar Engel MacDonald